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News

am 29.07.2026

Im Gespräch mit Michael Schott

Michael Schott, Präsident VDBS

Im Gespräch mit Michael Schott, Präsident Verband deutscher Berg- & Skiführer

Wer bist du und was machst du?

Ich bin Michael Schott, 62 Jahre alt, geboren im Allgäu – dort, wo die Berge schon höher werden und im Winter noch Schnee liegt. Eigentlich habe ich mal Chemie studiert, weil ich wissen wollte, wie die Welt im Innersten funktioniert. Doch während dem Studium wurde das Labor oft gegen die nahen Sportkletterfelsen getauscht.

Schließlich habe ich das Reagenzglas gegen den Pickel getauscht und bin Bergführer geworden. Später kam noch eine Ausbildung im Tourismus-Management dazu, weil ich gemerkt habe: Naturerlebnisse allein reichen nicht – man muss sie auch gut vermitteln und vermarkten können.

Seit vielen Jahren verdiene ich mein Geld mit genau dieser Mischung: Ich führe Menschen durch die Berge, berate Tourismusbetriebe und entwickle Strategiekonzepte für Outdoor-Unternehmen.

Wie bist du zum VDBS gekommen?

Mein erster Kontakt mit dem VDBS war 1979, im Rahmen meiner Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer. Nach der Ausbildung hatte ich – wie die meisten – erstmal nur wenig mit dem Verband zu tun, höchstens mal bei Fortbildungen. Ich wollte einfach draußen unterwegs sein, führen, am Berg sein – das war mein Fokus.

Richtig aktiv wurde ich 2012: Durch einen beruflichen Wechsel hatte ich zeitlich mehr Möglichkeiten und da bin ich als 3. Vorsitzender in die Vorstandschaft gewählt worden. 2016 kam dann die Rolle als Vizepräsident dazu – und seitdem hat mich das Thema VDBS auch organisatorisch nicht mehr losgelassen.

Seit November 2024 darf ich das Amt des Präsidenten übernehmen. Es ist mir eine große Ehre, den Verband mitzugestalten – auch wenn ich ursprünglich einfach nur Bergführer sein wollte.

Warum wird man Präsident des VDBS?

Ich habe mich für das Amt des Präsidenten entschieden, weil mir nicht nur der Bergführerberuf, sondern alle Ausbildungen im VDBS am Herzen liegen: also auch unsere Bergwanderführerinnen und -führer, Kletterlehrerinnen und -lehrer sowie Seilzugangstechnikerinnen und -techniker. Alle tragen auf ihre Weise zur Qualität und Sicherheit im alpinen Raum bei und alle verdienen eine starke Vertretung.

Mir ist es wichtig, unsere Berufe zukunftsfähig zu gestalten, und zwar mit einer hochwertigen Ausbildung, klaren Standards und einem offenen Ohr für die Anliegen unserer Mitglieder. Gleichzeitig verändern sich die Rahmenbedingungen: klimatische Veränderungen, gesellschaftliche Entwicklungen, neue Anforderungen im Sicherheitsbereich – all das betrifft uns direkt. Diese Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, sehe ich als zentrale Aufgabe.

Ein besonderes Anliegen ist mir die enge Zusammenarbeit mit anderen Berg- bzw. Bergsportführerverbänden im In- und Ausland. Viele unserer Themen sind grenzüberschreitend, und durch den gegenseitigen Austausch und Kooperation können wir voneinander lernen und gemeinsam stärker auftreten.

Zurück zum Verband: Was sind die Aufgaben des VDBS?

Der VDBS wurde 1969 gegründet. Ursprünglich lag der Fokus – laut den ersten Statuten – vor allem auf der Berufsvertretung und Organisation der staatlich geprüften Berg- und Skiführer in Deutschland. Ziel war es, die Qualität der Ausbildung zu sichern, berufsethische Standards zu entwickeln und ein einheitliches Berufsbild zu schaffen. Erstes Ziel war es damals in die IVBV – das steht für die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände (frz.: UIAGM, engl.: IFMGA) – aufgenommen zu werden, um den Deutschen Berg- und Skiführern die Legitimation zu verschaffen außerhalb Deutschlands zu führen.

Seitdem hat sich viel verändert. Heute ist der VDBS viel mehr als nur ein Berufsverband. Er bildet nicht nur Berg- und Skiführer aus, sondern auch Bergwanderführer, Kletterlehrer und Seilzugangstechniker. Der Verband sorgt dafür, dass die Ausbildung qualitativ hochwertig und staatlich anerkannt ist. Außerdem vertritt er die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Behörden, Politik und anderen alpinen Organisationen.

Neben der Ausbildung liegt ein Schwerpunkt auf der Sicherheit und der Weiterentwicklung von Standards im alpinen Bereich. Der VDBS organisiert Fortbildungen, unterstützt den fachlichen Austausch und arbeitet eng mit Partnern zusammen – zum Beispiel mit dem Deutschen Alpenverein, der internationalen Vereinigung der Bergführerverbände, den Polizei- & Heeresbergführern und unseren Nachbarverbänden. So sorgt der Verband dafür, dass der Beruf zukunftsfähig bleibt und sich den neuen Herausforderungen stellt.

Kurz gesagt: Der VDBS verbindet Tradition mit moderner Berufsentwicklung – und ist für alle da, die professionell in den Bergen arbeiten.

Bei euch sind also nicht nur Berg- und Skiführer Mitglieder?

Im Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS) sind staatlich geprüfte Berg- und Skiführerinnen sowie UIMLA-zertifizierte Bergwanderführerinnen verpflichtet, Mitglied zu sein, wenn sie die jährliche IVBV- bzw. UIMLA-Marke führen und beruflich tätig sein möchten. Auch Aspirantinnen in Ausbildung müssen Mitglied sein.

Freiwillig können aktuell Heeres- und Polizeibergführer, Kletterlehrerinnen, Seilzugangstechniker*innen und Freerideguides dem VDBS beitreten. Die Mitgliedschaft bietet Zugang zu Weiterbildungen, Versicherungen und einem starken beruflichen Netzwerk.

Derzeit hat der VDBS rund 1.300 Mitglieder: ca. 800 Bergführerinnen bzw. Aspirantinnen, ca. 500 Bergwanderführer, sowie Heeres- und Polizeibergführer, Freerideguides, Kletterlehrer und Seilzugangstechniker.

Was kostet diese Mitgliedschaft und was bekomme ich dafür?

Eine Mitgliedschaft im VDBS bietet staatlich geprüften Bergführern und verwandten Berufsgruppen günstigen Zugang zu umfassendem Versicherungsschutz, internationale Anerkennung – IVBV- oder UIMLA Ausweis – und Zugang zu einem starken beruflichen Netzwerk. Mitglieder profitieren von hochwertigen Fortbildungen, Jobvermittlungen, exklusiven Ausrüstungsrabatten sowie rechtlicher und berufspolitischer Unterstützung. Zudem stärkt die Öffentlichkeitsarbeit des Verbands die Sichtbarkeit und Buchbarkeit der Mitglieder. Ideal für alle, die professionell und sicher in der Berg- und Outdoorszene tätig sein wollen.

Unsere aktuellen Beiträge betragen € 250,- für Bergführer und 125,- für Wanderführer, Kletterlehrer, Heeres-/Polizeibergführer, Freerideguides und Seilzugangstechniker. Alle Aspirantinnen und Anwärter zahlen € 75,-.

Ihr unterscheidet euch also in einigen Punkten zu anderen nationalen Bergführer-, bzw. Bergsportführervebänden?

Aus meiner Sicht sind sich die Berg- und Wanderführerverbände in den Alpenländern sehr ähnlich. Das bei uns z. B. der Versicherungsschutz nicht im Beitrag inkludiert ist liegt daran, dass unsere Mitglieder somit auch die Möglichkeit haben sich anderweitig selbst zu versichern. Wenn diese z.B.: eine Bergschule betreiben können sind die dort beschäftigten Kollegen ggf. über die Bergschulversicherungen abgesichert.

Daneben sind Unterschiede in der Struktur vorhanden, da die Regelungen zur Ausbildung in den unterschiedlichen Ländern oft unterschiedlich gehandhabt werden. Der VDBS ist z.B. von der TU München für die Ausbildung der staatlich geprüften Berg- und Skiführer beauftragt.

Wie schaut dieser rechtliche Rahmen in Deutschland aus?

In Deutschland sind die Ausbildung und die Führung in den alpinen Bergsportarten nicht geregelt. Lediglich in Bayern gibt es eine Verordnung zum Schutz der Verbraucher. In dieser Bayerischen Berg- und Skischulverordnung wird das Anbieten und Durchführen von Techniken des Bergsteigens geregelt. Wandern ist aber zum Beispiel gemäß der Verordnung keine „Technik des Bergsteigens“ und ist daher nicht geregelt.

Bei Alpinschulen gibt es hier ja eine Besonderheit mit sog. „Hilfskräften“. Kannst du das kurz erklären?

Die Hilfskräfteregelung besagt sinngemäß, dass eine Berg-/Alpinschule in sogenannten Zeiten besonderen Andrangs unter bestimmten Bedingungen Hilfskräfte einsetzen darf. Damit sind Zeiten gemeint, an denen keine zertifizierten Ausbilder- oder Guides verfügbar sind. Die sogenannten Hilfskräfte müssen dabei vom Bergschulleiter – der zwingend ein zertifizierter Berg- und Skiführer sein muss – als geeignet eingestuft und beobachtet werden. Daneben müssen diese weiteren Kriterien erfüllen, wie z.B. ein Mindestalter von 18 Jahren haben und einen Erste-Hilfe-Kurs nachweisen.

Heeres- und Polizeibergführer fallen gemäß dieser Verordnung nicht unter die Hilfskräfteregelung und sind den Berg- und Skiführern im Rahmen einer Tätigkeit für eine Bergschule gleichgestellt. Diese rechtliche Tatsache sorgt im umliegenden Ausland immer wieder zu Anerkennungs-Diskussionen.

Wie ist der VDBS international vernetzt und dürfen seine Mitglieder überall ihrer Arbeit nachgehen?

Die Bergführerinnen sind in der IVBV organisiert, die Wanderführerinnen in der UIMLA. Mit der Zertifizierung und bei Erfüllung der Fortbildungspflicht erhalten diese eine jährlich überprüfte Legitimation. In den meisten Ländern dürfen diese beiden Gruppen auch im Ausland führen und ausbilden. In der Regel müssen aber vor einer Tätigkeit je nach Land unterschiedliche Registrierungsprozesse durchlaufen werden. Hinzu kommt die Beachtung etwaiger sozialversicherungsrechtlicher und steuerrechtlicher Regelungen, um legal im Ausland zu führen.

Für die Bergführerinnen gibt es zur Erleichterung die sog. EPC – European Professional Card – die den Anmeldeprozess erleichtert, aber nicht ersetzt.

Apropos Anerkennung und einheitliche Ausbildung. Bildet ihr „eure“ Bergführer selbst aus?

Die Bergführer, Kletterlehrer, Wanderführer und Seilzugangstechniker werden von uns selbst ausgebildet. Hierzu gibt es im VDBS für die jeweiligen Ausbildungsbereiche sog. Lehrteams. In diesen Teams sind ausgewählte, sehr erfahrene Bergführer, die für die Ausbildung eingesetzt werden.

Im Falle der Bergführerausbildung arbeiten wir eng mit der TU München und dem DAV zusammen. Die Inhalte werden in einer Ausbildungskommission festgelegt, die aus Vertretern der TU-München, des DAV und des VDBS besteht.

Alle unsere Ausbildungsgänge erfüllen dabei die vorgegebenen internationalen Standards und enthalten zusätzlich Inhalte, die uns wichtig für eine professionelle und alpintechnisch wie psychologisch hochwertige Tätigkeit sind.

Kann ich heute hauptberuflich als Bergführerin leben?

Ja, es ist möglich, hauptberuflich als Bergführerin gut zu leben. Aber nur mit einer breiten, flexiblen Aufstellung. Die stets vorhandenen Unsicherheiten bei vielen Entscheidungen in der Ausübung dieses Berufs dürfen den Bergführerinnen nichts ausmachen. Der Beruf erfordert nicht nur alpinistische Exzellenz, sondern auch unternehmerisches Denken, gute Planung und Risikomanagement. Dabei dürfen die nötigen Versicherungen und/oder finanzielle Rücklagen im Falle eines Unfalls nicht außer Acht gelassen werden.

Wichtige Erfolgsfaktoren sind eine ganzjährige Angebotspalette – d. h. Sommer- und Winter, Kurse, Expeditionen, usw. –, entsprechende Zusatzqualifikationen und eine internationale Ausrichtung. In zahlreichen Bereichen bietet sich eine Kombination aus einer Tätigkeit in der Outdoor- oder Tourismusindustrie mit den Skills eines unserer Ausbildungsgänge.

Trotz steigendem Bedarf haben wir aber ein Nachwuchsproblem, denn viele potenzielle Aspiranten scheuen die anspruchsvolle Ausbildung. Dabei ist die Ausbildung mit der nötigen Konsequenz hinsichtlich Lernens, Training und Enthusiasmus für einen sehr guten alpinistischen Allrounder gut zu schaffen.

Ich kann also ambitionierten Allroundalpinisten sehr empfehlen, sich einmal näher mit den Details und vor allem den Anforderungen der Ausbildung zu beschäftigen. Unsere Geschäftsstelle und auch alle Kolleginnen, die ich kenne, geben ebenfalls gerne Auskunft.

Was sind die aktuellen Schwerpunkte als Präsident des VDBS?

Ziele gibt es zahlreiche … Aktuell arbeiten wir im Vorstand daran, die in den letzten Jahren aufgetretenen Herausforderungen – von der Nachwuchsförderung, über die klimatischen Veränderungen bis hin zu einer nachhaltigen Finanzierung des Vereins, der verstärkten Berücksichtigung ökologischer Belange und der verstärkten Kooperation mit anderen Verbänden und Institutionen – in eine Vision zu fassen. Daraus ergeben sich zahlreiche Tätigkeitsfelder und wir sind dabei, sie nach und nach umzusetzen.

An erster Stelle stehen aber immer die Bedürfnisse unserer Mitglieder – ob es dabei um die Freizügigkeit ihrer Arbeit geht (Stichwort Anerkennungsverfahren im Ausland) oder um rechtliche Fragestellungen. Vom Wettbewerbsrecht über das Reiserecht bis hin zu allgemeinen steuerrechtlichen Fragen.

am 29.07.2026

Im Gespräch mit Michael Schott

Michael Schott, Präsident VDBS

Im Gespräch mit Michael Schott, Präsident Verband deutscher Berg- & Skiführer

Wer bist du und was machst du?

Ich bin Michael Schott, 62 Jahre alt, geboren im Allgäu – dort, wo die Berge schon höher werden und im Winter noch Schnee liegt. Eigentlich habe ich mal Chemie studiert, weil ich wissen wollte, wie die Welt im Innersten funktioniert. Doch während dem Studium wurde das Labor oft gegen die nahen Sportkletterfelsen getauscht.

Schließlich habe ich das Reagenzglas gegen den Pickel getauscht und bin Bergführer geworden. Später kam noch eine Ausbildung im Tourismus-Management dazu, weil ich gemerkt habe: Naturerlebnisse allein reichen nicht – man muss sie auch gut vermitteln und vermarkten können.

Seit vielen Jahren verdiene ich mein Geld mit genau dieser Mischung: Ich führe Menschen durch die Berge, berate Tourismusbetriebe und entwickle Strategiekonzepte für Outdoor-Unternehmen.

Wie bist du zum VDBS gekommen?

Mein erster Kontakt mit dem VDBS war 1979, im Rahmen meiner Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer. Nach der Ausbildung hatte ich – wie die meisten – erstmal nur wenig mit dem Verband zu tun, höchstens mal bei Fortbildungen. Ich wollte einfach draußen unterwegs sein, führen, am Berg sein – das war mein Fokus.

Richtig aktiv wurde ich 2012: Durch einen beruflichen Wechsel hatte ich zeitlich mehr Möglichkeiten und da bin ich als 3. Vorsitzender in die Vorstandschaft gewählt worden. 2016 kam dann die Rolle als Vizepräsident dazu – und seitdem hat mich das Thema VDBS auch organisatorisch nicht mehr losgelassen.

Seit November 2024 darf ich das Amt des Präsidenten übernehmen. Es ist mir eine große Ehre, den Verband mitzugestalten – auch wenn ich ursprünglich einfach nur Bergführer sein wollte.

Warum wird man Präsident des VDBS?

Ich habe mich für das Amt des Präsidenten entschieden, weil mir nicht nur der Bergführerberuf, sondern alle Ausbildungen im VDBS am Herzen liegen: also auch unsere Bergwanderführerinnen und -führer, Kletterlehrerinnen und -lehrer sowie Seilzugangstechnikerinnen und -techniker. Alle tragen auf ihre Weise zur Qualität und Sicherheit im alpinen Raum bei und alle verdienen eine starke Vertretung.

Mir ist es wichtig, unsere Berufe zukunftsfähig zu gestalten, und zwar mit einer hochwertigen Ausbildung, klaren Standards und einem offenen Ohr für die Anliegen unserer Mitglieder. Gleichzeitig verändern sich die Rahmenbedingungen: klimatische Veränderungen, gesellschaftliche Entwicklungen, neue Anforderungen im Sicherheitsbereich – all das betrifft uns direkt. Diese Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, sehe ich als zentrale Aufgabe.

Ein besonderes Anliegen ist mir die enge Zusammenarbeit mit anderen Berg- bzw. Bergsportführerverbänden im In- und Ausland. Viele unserer Themen sind grenzüberschreitend, und durch den gegenseitigen Austausch und Kooperation können wir voneinander lernen und gemeinsam stärker auftreten.

Zurück zum Verband: Was sind die Aufgaben des VDBS?

Der VDBS wurde 1969 gegründet. Ursprünglich lag der Fokus – laut den ersten Statuten – vor allem auf der Berufsvertretung und Organisation der staatlich geprüften Berg- und Skiführer in Deutschland. Ziel war es, die Qualität der Ausbildung zu sichern, berufsethische Standards zu entwickeln und ein einheitliches Berufsbild zu schaffen. Erstes Ziel war es damals in die IVBV – das steht für die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände (frz.: UIAGM, engl.: IFMGA) – aufgenommen zu werden, um den Deutschen Berg- und Skiführern die Legitimation zu verschaffen außerhalb Deutschlands zu führen.

Seitdem hat sich viel verändert. Heute ist der VDBS viel mehr als nur ein Berufsverband. Er bildet nicht nur Berg- und Skiführer aus, sondern auch Bergwanderführer, Kletterlehrer und Seilzugangstechniker. Der Verband sorgt dafür, dass die Ausbildung qualitativ hochwertig und staatlich anerkannt ist. Außerdem vertritt er die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Behörden, Politik und anderen alpinen Organisationen.

Neben der Ausbildung liegt ein Schwerpunkt auf der Sicherheit und der Weiterentwicklung von Standards im alpinen Bereich. Der VDBS organisiert Fortbildungen, unterstützt den fachlichen Austausch und arbeitet eng mit Partnern zusammen – zum Beispiel mit dem Deutschen Alpenverein, der internationalen Vereinigung der Bergführerverbände, den Polizei- & Heeresbergführern und unseren Nachbarverbänden. So sorgt der Verband dafür, dass der Beruf zukunftsfähig bleibt und sich den neuen Herausforderungen stellt.

Kurz gesagt: Der VDBS verbindet Tradition mit moderner Berufsentwicklung – und ist für alle da, die professionell in den Bergen arbeiten.

Bei euch sind also nicht nur Berg- und Skiführer Mitglieder?

Im Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS) sind staatlich geprüfte Berg- und Skiführerinnen sowie UIMLA-zertifizierte Bergwanderführerinnen verpflichtet, Mitglied zu sein, wenn sie die jährliche IVBV- bzw. UIMLA-Marke führen und beruflich tätig sein möchten. Auch Aspirantinnen in Ausbildung müssen Mitglied sein.

Freiwillig können aktuell Heeres- und Polizeibergführer, Kletterlehrerinnen, Seilzugangstechniker*innen und Freerideguides dem VDBS beitreten. Die Mitgliedschaft bietet Zugang zu Weiterbildungen, Versicherungen und einem starken beruflichen Netzwerk.

Derzeit hat der VDBS rund 1.300 Mitglieder: ca. 800 Bergführerinnen bzw. Aspirantinnen, ca. 500 Bergwanderführer, sowie Heeres- und Polizeibergführer, Freerideguides, Kletterlehrer und Seilzugangstechniker.

Was kostet diese Mitgliedschaft und was bekomme ich dafür?

Eine Mitgliedschaft im VDBS bietet staatlich geprüften Bergführern und verwandten Berufsgruppen günstigen Zugang zu umfassendem Versicherungsschutz, internationale Anerkennung – IVBV- oder UIMLA Ausweis – und Zugang zu einem starken beruflichen Netzwerk. Mitglieder profitieren von hochwertigen Fortbildungen, Jobvermittlungen, exklusiven Ausrüstungsrabatten sowie rechtlicher und berufspolitischer Unterstützung. Zudem stärkt die Öffentlichkeitsarbeit des Verbands die Sichtbarkeit und Buchbarkeit der Mitglieder. Ideal für alle, die professionell und sicher in der Berg- und Outdoorszene tätig sein wollen.

Unsere aktuellen Beiträge betragen € 250,- für Bergführer und 125,- für Wanderführer, Kletterlehrer, Heeres-/Polizeibergführer, Freerideguides und Seilzugangstechniker. Alle Aspirantinnen und Anwärter zahlen € 75,-.

Ihr unterscheidet euch also in einigen Punkten zu anderen nationalen Bergführer-, bzw. Bergsportführervebänden?

Aus meiner Sicht sind sich die Berg- und Wanderführerverbände in den Alpenländern sehr ähnlich. Das bei uns z. B. der Versicherungsschutz nicht im Beitrag inkludiert ist liegt daran, dass unsere Mitglieder somit auch die Möglichkeit haben sich anderweitig selbst zu versichern. Wenn diese z.B.: eine Bergschule betreiben können sind die dort beschäftigten Kollegen ggf. über die Bergschulversicherungen abgesichert.

Daneben sind Unterschiede in der Struktur vorhanden, da die Regelungen zur Ausbildung in den unterschiedlichen Ländern oft unterschiedlich gehandhabt werden. Der VDBS ist z.B. von der TU München für die Ausbildung der staatlich geprüften Berg- und Skiführer beauftragt.

Wie schaut dieser rechtliche Rahmen in Deutschland aus?

In Deutschland sind die Ausbildung und die Führung in den alpinen Bergsportarten nicht geregelt. Lediglich in Bayern gibt es eine Verordnung zum Schutz der Verbraucher. In dieser Bayerischen Berg- und Skischulverordnung wird das Anbieten und Durchführen von Techniken des Bergsteigens geregelt. Wandern ist aber zum Beispiel gemäß der Verordnung keine „Technik des Bergsteigens“ und ist daher nicht geregelt.

Bei Alpinschulen gibt es hier ja eine Besonderheit mit sog. „Hilfskräften“. Kannst du das kurz erklären?

Die Hilfskräfteregelung besagt sinngemäß, dass eine Berg-/Alpinschule in sogenannten Zeiten besonderen Andrangs unter bestimmten Bedingungen Hilfskräfte einsetzen darf. Damit sind Zeiten gemeint, an denen keine zertifizierten Ausbilder- oder Guides verfügbar sind. Die sogenannten Hilfskräfte müssen dabei vom Bergschulleiter – der zwingend ein zertifizierter Berg- und Skiführer sein muss – als geeignet eingestuft und beobachtet werden. Daneben müssen diese weiteren Kriterien erfüllen, wie z.B. ein Mindestalter von 18 Jahren haben und einen Erste-Hilfe-Kurs nachweisen.

Heeres- und Polizeibergführer fallen gemäß dieser Verordnung nicht unter die Hilfskräfteregelung und sind den Berg- und Skiführern im Rahmen einer Tätigkeit für eine Bergschule gleichgestellt. Diese rechtliche Tatsache sorgt im umliegenden Ausland immer wieder zu Anerkennungs-Diskussionen.

Wie ist der VDBS international vernetzt und dürfen seine Mitglieder überall ihrer Arbeit nachgehen?

Die Bergführerinnen sind in der IVBV organisiert, die Wanderführerinnen in der UIMLA. Mit der Zertifizierung und bei Erfüllung der Fortbildungspflicht erhalten diese eine jährlich überprüfte Legitimation. In den meisten Ländern dürfen diese beiden Gruppen auch im Ausland führen und ausbilden. In der Regel müssen aber vor einer Tätigkeit je nach Land unterschiedliche Registrierungsprozesse durchlaufen werden. Hinzu kommt die Beachtung etwaiger sozialversicherungsrechtlicher und steuerrechtlicher Regelungen, um legal im Ausland zu führen.

Für die Bergführerinnen gibt es zur Erleichterung die sog. EPC – European Professional Card – die den Anmeldeprozess erleichtert, aber nicht ersetzt.

Apropos Anerkennung und einheitliche Ausbildung. Bildet ihr „eure“ Bergführer selbst aus?

Die Bergführer, Kletterlehrer, Wanderführer und Seilzugangstechniker werden von uns selbst ausgebildet. Hierzu gibt es im VDBS für die jeweiligen Ausbildungsbereiche sog. Lehrteams. In diesen Teams sind ausgewählte, sehr erfahrene Bergführer, die für die Ausbildung eingesetzt werden.

Im Falle der Bergführerausbildung arbeiten wir eng mit der TU München und dem DAV zusammen. Die Inhalte werden in einer Ausbildungskommission festgelegt, die aus Vertretern der TU-München, des DAV und des VDBS besteht.

Alle unsere Ausbildungsgänge erfüllen dabei die vorgegebenen internationalen Standards und enthalten zusätzlich Inhalte, die uns wichtig für eine professionelle und alpintechnisch wie psychologisch hochwertige Tätigkeit sind.

Kann ich heute hauptberuflich als Bergführerin leben?

Ja, es ist möglich, hauptberuflich als Bergführerin gut zu leben. Aber nur mit einer breiten, flexiblen Aufstellung. Die stets vorhandenen Unsicherheiten bei vielen Entscheidungen in der Ausübung dieses Berufs dürfen den Bergführerinnen nichts ausmachen. Der Beruf erfordert nicht nur alpinistische Exzellenz, sondern auch unternehmerisches Denken, gute Planung und Risikomanagement. Dabei dürfen die nötigen Versicherungen und/oder finanzielle Rücklagen im Falle eines Unfalls nicht außer Acht gelassen werden.

Wichtige Erfolgsfaktoren sind eine ganzjährige Angebotspalette – d. h. Sommer- und Winter, Kurse, Expeditionen, usw. –, entsprechende Zusatzqualifikationen und eine internationale Ausrichtung. In zahlreichen Bereichen bietet sich eine Kombination aus einer Tätigkeit in der Outdoor- oder Tourismusindustrie mit den Skills eines unserer Ausbildungsgänge.

Trotz steigendem Bedarf haben wir aber ein Nachwuchsproblem, denn viele potenzielle Aspiranten scheuen die anspruchsvolle Ausbildung. Dabei ist die Ausbildung mit der nötigen Konsequenz hinsichtlich Lernens, Training und Enthusiasmus für einen sehr guten alpinistischen Allrounder gut zu schaffen.

Ich kann also ambitionierten Allroundalpinisten sehr empfehlen, sich einmal näher mit den Details und vor allem den Anforderungen der Ausbildung zu beschäftigen. Unsere Geschäftsstelle und auch alle Kolleginnen, die ich kenne, geben ebenfalls gerne Auskunft.

Was sind die aktuellen Schwerpunkte als Präsident des VDBS?

Ziele gibt es zahlreiche … Aktuell arbeiten wir im Vorstand daran, die in den letzten Jahren aufgetretenen Herausforderungen – von der Nachwuchsförderung, über die klimatischen Veränderungen bis hin zu einer nachhaltigen Finanzierung des Vereins, der verstärkten Berücksichtigung ökologischer Belange und der verstärkten Kooperation mit anderen Verbänden und Institutionen – in eine Vision zu fassen. Daraus ergeben sich zahlreiche Tätigkeitsfelder und wir sind dabei, sie nach und nach umzusetzen.

An erster Stelle stehen aber immer die Bedürfnisse unserer Mitglieder – ob es dabei um die Freizügigkeit ihrer Arbeit geht (Stichwort Anerkennungsverfahren im Ausland) oder um rechtliche Fragestellungen. Vom Wettbewerbsrecht über das Reiserecht bis hin zu allgemeinen steuerrechtlichen Fragen.

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